
Von: Sebastian Niemetz
Betreff: Von Ampeln und Toleranz
Liebe Redaktion!
Es ist der Beginn der Regenzeit auf den Philippinen. Zwischen Stau und Regen sitze ich eingesperrt im Taxi und blicke auf eine Kreuzung. Die Fußgängerampeln in Manila gefallen mir, weil die Ampelmännchen bei Grün ihre Arme und Beine schwingen – fast so, als würden sie den Moonwalk tanzen wollen.
Jedes Mal, wenn ich sie sehe, muss ich auch an die gleichgeschlechtlichen Ampelpärchen in Wien denken, die seit dem Eurovision Song Contest die Stadt als ein Zeichen der Toleranz zieren sollen.
Trans- und Homosexualität sind globale Themen unserer Zeit. Während in Wien Ampelpärchen aufgestellt werden, wird in Manila Toleranz offen gelebt.
Einem Europäer wie mir fällt sofort auf, dass hier jeden Tag transsexuelle Menschen ungehemmt ihrem Alltag nachgehen. Etwas überraschend, sind die Philippinen doch ein erzkatholisches Land. Von der KassiererIn zur DarstellerIn in beliebten TV-Serien; ob im Bus, auf dem Markt und sogar in mancher Kirche – ständig sind Mitglieder der so genannten LGBTIQ-Community im öffentlichen Raum zu finden. Viel mehr, wie mir scheint, als im „fortschrittlichen“ Europa.
Keine Frage: Symbolische Gesten sind wichtig. Aber erst wenn Transsexualität auch im Alltag zur Normalität wird, kann man von echter Gleichstellung reden. Auch in dieser Beziehung könnten manche „entwickelten“ Länder etwas vom globalen Süden lernen.
Passt auf Euch auf!
Sebastian
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